Dein Hund kratzt sich: Häufige Ursachen für Juckreiz beim Hund
Dass ein Hund sich hin und wieder kratzt, ist nichts Ungewöhnliches. Wir Menschen tun dies ja schließlich auch! Kratzen und knabbern gehört zur Körperpflege-Routine Deines Vierbeiners und kann dem Abbau von Stress dienen. Wenn sich Dein Hund jedoch über einen längeren Zeitraum unaufhörlich (und vielleicht sogar kahl und blutig) kratzt, solltest Du unbedingt der Ursache auf den Grund gehen.
Ein Hund kratzt sich von Zeit zu Zeit, das ist normal. Wenn das Kratzen jedoch überhandnimmt und zu Hautirritationen führt, sollten die Gründe dafür untersucht werden. Denn diese können vielfältig sein und bedürfen einer passenden Behandlung.
Häufige Ursachen für ständiges Kratzen bei Hunden:
- Mangelnde oder schlechte Fellpflege
- Parasitenbefall mit Flöhen, Zecken, Milben oder Haarmilben; sie sorgen für Juckreiz beim Hund
- Hautinfektionen durch Bakterien oder Pilze
- Hauterkrankungen
- Allergien: Futtermittelallergie, -unverträglichkeit oder Umweltallergie durch beispielsweise Pollen oder Hausstaubmilben
- Psychischer Stress durch beispielsweise Umzug, Probleme mit anderen Tieren im Haushalt oder Verlust eines Gefährten
- Ohrenentzündung: Hund schüttelt dann oft den Kopf und kratzt sich am betroffenen Ohr
- Wunden und Verletzungen; dadurch kann ein Hot Spot beim Hund entstehen
- Hund kratzt sich ständig und hat schon gerötete und kahle Stellen.
- Juckreiz bessert sich nicht bessert und wird sogar schlimmer.
- Hund kratzt sich blutig und hat bereits eitrige Stellen.
- Neben Kratzen und Juckreiz treten weitere Symptome auf, zum Beispiel Kopfschütteln, Schlittenfahren und Fieber.
- Regelmäßige, rassespezifische Fellpflege entfernt lose Haare und kann helfen, Parasiten zu beseitigen
- Häufiges Baden vermeiden, um die Haut des Hundes gesund zu halten.
- Hochwertiges Futtermittel, bei Allergie auf ein hypoallergenes Hundefutter umsteigen
- Stress reduzieren
- Hausmittel zur Reduzierung von Juckreiz wie Kamillentee und Ringelblumensalbe, aber nur in Absprache mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin

Hund kratzt sich ständig - was sind mögliche Ursachen?
Kratzen aufgrund von Infektionen und Verletzungen
Wie gesagt: Gelegentliches Kratzen beim Hund ist im Normalfall kein Grund zur Sorge. Erst, wenn sein Verhalten vom „normalen Putzen“ abweicht, solltest Du aufmerksam werden. Denn nicht selten ist der Juckreiz nur das Symptom. Dass ein Hund sich kratzt, kann vielfältige Ursachen haben.
Hauterkrankungen, -entzündungen und auch Pilzinfektionen sorgen häufig für eine trockene und schuppige Haut. Diese ist für den heftigen Juckreiz verantwortlich, den Dein Vierbeiner durch Schubbern und Knabbern stillen will. Auch Verletzungen zum Beispiel durchs Spielen mit anderen Vierbeinern oder durchs Herumtoben können dafür verantwortlich sein, dass Dein Hund sich kratzt. Denn die Heilung kann wie bei uns jucken.
Des Weiteren können Entzündungen in anderen Körperregionen wie z. B. im Ohr oder den Analdrüsen für einen starken Juckreiz sorgen. Ohrenentzündungen beim Hund zeigen sich durch häufiges Kopfschütteln, Berührungsempfindlichkeit und übermäßiges Ohrenkratzen. Verstopfte oder entzündete Analdrüsen äußern sich durch das typische „Schlittenfahren“ – also wenn Dein Hund mit dem Po über den Boden robbt. In beiden Fällen ist der Besuch bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin unumgänglich.
Parasiten- und Insektenbefall als Gründe für Juckreiz und Kratzen bei Hunden
In vielen Fällen kratzen sich Hunde, wenn ihr Fell von Parasiten befallen ist. Vor allem bei einem Floh- oder Milbenbefall sind der Juckreiz und das Unwohlsein so stark, dass sich ein Hund unaufhörlich kratzen muss und teilweise sogar blutig. Die kleinen Plagegeister ernähren sich vom Blut und der Haut des Hundes und verletzen diese mit ihren scharfen Beißwerkzeugen. Flohbisse und -speichel führen nicht selten zu allergischen Reaktionen und heftigem Juckreiz. Hier gilt es in erster Linie, den Befall einzudämmen und die Parasiten loszuwerden. Es gibt verschiedene Arten von Milben, die sich mithilfe tierärztlicher Präparate beseitigen lassen. Wie auch beim Flohbefall solltest Du Hund und Wohnung gründlich reinigen, da 90 % der Flöhe in der Umgebung Deines Vierbeiners leben.
Dein Hund kratzt sich aufgrund einer Allergie
Nicht nur Menschen können unter Allergien leiden, auch bei Hunden sind allergische Reaktionen keine Seltenheit. Es gibt verschiedene Allergiearten mit unterschiedlichen Ursachen. Häufig ähneln sich jedoch die Symptome und auch der Juckreiz zählt zu einem markanten Anzeichen einer Allergie und damit verbunden die Tatsache, dass ein Hund sich ständig kratzt. Um welche Allergie es sich speziell handelt, kannst Du mittels verschiedener Testverfahren gemeinsam mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin ermitteln.
- Futtermittelallergie bei Hunden
- Umweltallergie
- Flohspeichelallergie

Was löst eine Allergie beim Hund aus?
Verschiedene Substanzen, Umwelteinflüsse und Reize können eine Allergie bei Hunden auslösen. Bei einer Futtermittelallergie ist es ein Futtermittelbestandteil, das eine Reaktion auslöst. Meistens handelt es sich dabei um die enthaltenen Proteine von Huhn oder Rind. Das Immunsystem reagiert abwehrend auf den aufgenommenen Nahrungsbestandteil. Ob und gegen welchen Nahrungsbestandteil Dein Hund allergisch ist und sich deswegen ständig kratzt, kannst Du mithilfe einer Ausschlussdiät feststellen. Ist das Futtermittel bekannt, das für die Allergie und das Kratzen verantwortlich ist? Dann musst Du das Futter auf eines umstellen, das diesen Bestandteil nicht enthält. Eine Alternative zur aufwendigen Ausschlussdiät kann ein hypoallergenes Hundefutter sein. Dieses enthält keinerlei Zutaten, die als Allergieauslöser bei Hunden typisch sind. Ein Futterwechsel kann somit dagegen helfen, dass Dein Hund sich kratzt.
Umweltallergien und Allergien gegen die Ausscheidungen von Parasiten sind ebenso vielfältig. Ein Großteil der allergischen Hunde reagiert gegen eine bestimmte Art von Gräsern, Blüten oder Bäumen. Aber auch Allergien gegen Insektenstiche und -bisse führen zu starkem Juckreiz und dazu, dass sich ein Hund kratzt.
Futter für empfindliche Hundemägen:
Mental Health: Stressbedingtes Kratzen beim Hund
Wenn er weder Verletzungen, Allergien noch Parasiten aufweist, kann die Ursache für das Kratzen bei Deinem Hund psychisch sein. Leidet ein Vierbeiner unter großem oder andauerndem Stress, entwickelt er mitunter negative Verhaltensauffälligkeiten. Übermäßiges Kratzen kann eine solche Stressreaktion sein. Dein Hund fährt im wahrsten Sinn des Wortes „aus der Haut“ und versucht so, seine Energie abzubauen. Stress entsteht häufig durch Angst, Panik, Über- oder Unterforderung und Unsicherheit. Aber auch tiefe psychische Wunden - wie nicht bewältigte Traumata – können einen unnormalen Juckreiz auslösen. Hier ist es wichtig, die Lebenswelt deines Hundes einmal genau zu untersuchen. Aus welchen Gründen könnte die Psyche deines Hundes belastet sein? Wo braucht er vielleicht mehr Ruhe? Gibt es Streit mit Artgenossen oder Haushaltsmitgliedern? Geh der Ursache des Stresses auf den Grund und sei für deinen Hund eine souveräne Stütze. Das ist in diesem Fall das richtige Vorgehen, damit Dein Hund sich nicht mehr ständig kratzt.
Mangelnde Fellpflege strapaziert Haut und Haar
Das Fell eines Hundes hat je nach Rasse besondere Ansprüche. Hunde, die nicht nur eine Fellschicht wie beispielsweise der Pudel haben, sondern auch Deck- und Unterwolle, muss man regelmäßig kämmen und bürsten. Das Bürsten hat einen positiven Einfluss auf die Durchblutung ihrer Haut und wird von den meisten Hunden als angenehm wahrgenommen.
Insbesondere in Zeiten des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst ist dies sehr wichtig. Die Unterwolle schützt Deinen Hund vor Schmutz, Parasiten, Kälte, Nässe und starker Sonneneinstrahlung und ist deshalb essenziell. Verliert Dein Vierbeiner sein schönes Haar, solltest Du ihn mittels eines Unterwollkamms unterstützen. Bleibt das lose, tote Haar im Fell, bilden sich Verfilzungen und die Haut kann nicht richtig atmen. Pilzinfektionen, Entzündungen und Disbalancen, die zu Juckreiz führen, sind die Folgen. Deshalb kann auch eine mangelhafte Fellpflege dazu führen, dass sich ein Hund kratzt,
Du solltest Deinen Hund außerdem nicht zu oft baden. Shampoos und Seifen strapazieren die Hautstruktur und trocknen sie aus. Das kann zu Juckreiz und Kratzen bei Hunden führen. Öfter als einmal pro Monat ist ein Bad deshalb nicht nötig.

Wie kann ich helfen, wenn mein Hund sich ständig kratzt?
Wenn Dein tierischer Freund unter starkem Juckreiz leidet und sich ständig kratzt, ist dies meist nur das Symptom einer im Hintergrund versteckten Ursache. Zuallererst solltest Du die Haut Deines Hundes überprüfen: Erkennst Du kahle, blutige oder entzündete Stellen? Dann solltest Du unbedingt einen Tierarzt oder eine Tierärztin kontaktieren, um der Infektion oder der Hautkrankheit auf den Grund zu gehen.
Erkennst Du im Fell (oder in den Ohren) Deines Hundes Milben oder Flöhe? Auch dann solltest Du einen Tierarzt oder eine Tierärztin anrufen und Dich auf eine lange Behandlungs- und Reinigungszeit einstellen.
Ist mit dem Fell Deines Vierbeiners alles in Ordnung, kann die Ursache eine Allergie oder mangelhafte Fellpflege sein. In dem Fall empfiehlt es sich, einmal zu überprüfen, wie oft und wie intensiv Du Dich der Körperpflege Deines Hundes widmest.

Mehr essenzielle Fettsäuren im Futter
Auch wenn keine Futtermittelunverträglichkeit verantwortlich ist, dass sich Dein Hund ständig kratzt, kann eine Ergänzung von essenziellen Fettsäuren im Futter nicht schaden. Zu den essenziellen Fettsäuren gehören Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Diese sind zum Beispiel in Leinöl, Rapsöl und Lachsöl enthalten und können die Stabilität, Strapazier- und Funktionsfähigkeit der Haut unterstützen. Ein wenig Leinöl über dem Futter versorgt Deinen Hund mit guten Fettsäuren und kann helfen, das Kratzen einzudämmen.
Diagnose und Therapie: Was unternimmt der Tierarzt, wenn Hunde sich ständig kratzen?
Letzten Endes hilft nur die Entdeckung der Ursache dabei, den Juckreiz langfristig zu lösen und damit zu verhindern, dass sich Dein Hund ständig kratzt.
Bei einem Besuch bei einem Tierarzt oder einer Tierärztin wird sich dieser oder diese zunächst das Fell und die Haut Deines Buddys gründlich ansehen und ggf. Blut abnehmen. Können Infekte, Parasiten, Entzündungen und Analdrüsenprobleme ausgeschlossen werden, liegt der Verdacht einer Allergie nah. Ein Hund kann unter verschiedenen Allergien leiden.
Am häufigsten treten Futtermittelallergien oder Atopien auf, auch Umweltallergie genannt. Während eine Futtermittelallergie mittels Ausschlussdiät diagnostiziert werden kann, braucht es für die Diagnose einer anderen Allergie einen serologischen oder intradermalen Sensitivitätstest.
Welche Therapie für Deinen Hund infrage kommt, ist also in erster Linie vom Auslöser des Juckens abhängig.
Da das Kratzen für Deinen Hund von vornherein unangenehm ist und auch nach Behandlung der Ursache noch ein Juckreiz auftreten kann, z. B. bei Flohbissen, verschreiben viele Tierärzte juckreizlindernde Medikamente.
Fazit
Hunde kratzen sich. Das ist normal und kein Grund zur Panik. Das Kratzen und Knabbern gehört zur alltäglichen Fellpflege Deines Vierbeiners. Es sollte Dich erst beunruhigen, wenn es von einer normalen Verhaltensweise abweicht oder sich kahle oder blutige Stellen bilden. Die Ursache hinter dem Juckreiz Deines Hundes kann vielfältig sein. Ob es sich um einen Infekt, eine Entzündung, Allergie oder einen Parasitenbefall handelt, kannst Du bei einem Tierarztbesuch klären. Nur er kann mit Sicherheit sagen, warum sich Dein Hund ständig kratzt, und eine entsprechende Therapie einleiten.
Hund kratzt sich FAQs - Deine Fragen, unsere Antworten ganz kurz und knapp
Warum kratzt sich mein Hund ständig?
Ständiges Kratzen kann hinweisen auf
- Parasitenbefall
- Hautinfektionen
- Allergien
- Stress
- Schlechte Fellpflege
Es ist wichtig, die genaue Ursache zu ermitteln, um Deinem Hund effektiv helfen zu können.
Was tun gegen Parasitenbefall bei Hunden?
Bei Anzeichen von Parasitenbefall solltest Du Deinen Hund mit einem geeigneten Anti-Parasiten-Mittel behandeln und die Umgebung gründlich reinigen. Ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann Dir die passenden Präparate empfehlen.
Wie erkenne ich eine Allergie bei meinem Hund?
Allergien können durch Juckreiz, Hautrötungen oder Verdauungsprobleme erkennbar sein. Ein Tierarzt oder eine Tierärztin kann mithilfe von Allergietests die genaue Ursache feststellen.
Kann Stress dazu führen, dass mein Hund sich kratzt?
Ja, Stress kann bei Hunden zu übermäßigem Kratzen führen. Es ist wichtig, Stressoren im Leben Deines vierbeinigen Freunds zu minimieren und ein ruhiges Umfeld zu schaffen.
Wie kann ich meinem Hund bei Juckreiz helfen?
Untersuche die Haut und das Fell Deines Hundes auf Anzeichen von Parasiten, Wunden oder Allergien. Eine gute Fellpflege, die Ergänzung von wertvollen Fettsäuren im Futter und die Konsultation eines Tierarztes oder einer Tierärztin können helfen, den Juckreiz zu lindern.