"Als Selbstständige und Studentin habe ich das große Glück, viel von Zuhause aus arbeiten zu können. Aber nicht mal das schützt mich davor, abends die gemeinsamen Minuten mit meinen Katzen an zwei Händen abzählen zu können. Und auf dem Schoß beim Arbeiten schlafen zählt nicht, auch wenn ich das trotzdem genieße. Wie bei allen anderen Mindfulness „Aufgaben“ finde ich es wichtig, sich und seinen Alltag selber zu verstehen. Mich zwingt zwar streng genommen niemand, vor 10 Uhr aufzustehen, aber ich weiß auch, dass ich morgens am produktivsten bin. Wenn mein Wecker um 8 Uhr klingelt, sitze ich meist schon am Schreibtisch, unterbreche den Flow dann aber bewusst, um die Katzenklos zu säubern und Lys und Skína danach in Ruhe Frühstück zubereiten. Und gerne bleibe ich auch bei ihnen sitzen. Das ist quasi eine alte Routine, denn die ersten Wochen nach der Adoption habe ich mit ihnen gesprochen, sie gestreichelt und letztendlich auf meinem Schoß essen lassen, damit sie mich mit etwas Gutem (dem Besten!) verbinden. Aber ein Muss ist das heute nicht mehr, falls die Kreativität schon nach mir ruft.
Abends sieht das anders aus, da ist meine Produktivität eh im Keller. Um 20 Uhr klingelt mein Wecker das zweite Mal – nicht für ein sehr, sehr, sehr spätes Nachmittagsnickerchen –, sondern zum Spielen. Das ist für meine Beiden als Hauskatzen auch ein Muss, damit sie ausgelastet sind. Wir verbringen an guten Tagen 15–30 Minuten damit, Schnüre, Kordeln und alles, was man mit einer langen Schnur an einen Stock binden kann, zu jagen. Also, die Katzen jagen – ich versuche meine schauspielerische Bestleistung als Maus oder Vogel hinzulegen. Um hier aber ehrlich zu sein, denn das finde ich bei Achtsamkeit auch wichtig, kann das aber auch mal nur 5 Minuten dauern, wenn ich mit dem Kopf woanders bin oder die Katzen einfach keine Lust haben.
Nachdem sie dann ihr Spielzeug auf magische Weise im täglichen Rhythmus abwechselnd gefangen haben, bekommen sie endlich das verdiente Abendbrot. Danach sind Lys und Skína meist mit ihrer Beauty-Routine beschäftigt, aber ich habe da noch einen Geheimtrick. Bevor ich schlafen gehe, rufe ich die beiden zu mir und es gibt noch Leckerlis (dafür liebe ich das Insektentrockenfutter!). Meistens schlafen sie beim Warten auf die nächste Leckerei ein und wir können noch schön zusammen kuscheln und im besten Fall sogar zusammen einschlafen."