geschrieben von Selina Schneider

Kohlenhydrate für den Hund: Über Sinn, Quellen und Menge

 

Rindfleisch, Geflügel, Ente, Innereien. Das sind Nahrungsmittel, die vielen zuerst einfallen, wenn es um die Hundeernährung geht. Denn Hunde sind Fleischfresser. Oder etwa nicht? Sie stammen schließlich vom Wolf ab und von dem kennt man etliche Bilder, auf denen er Fleisch frisst. In freier Wildbahn stehen auf seinem Speiseplan Hasen, Kaninchen, Mäuse, Rehe und weitere kleine bis mittelgroße Tiere.

Doch Hunde bzw. Haushunde, von denen wir hier sprechen, sind schon seit vielen Tausenden von Jahren domestiziert. Sie stehen dem Menschen als Nutztier und persönlicher Begleiter zur Seite. Aus diesem Grund haben sich auch die Ernährungsgewohnheiten der Hunde verändert. Sie gehen nicht wie die Wölfe jagen, müssen sich ihr Futter nicht selbst beschaffen. Stattdessen haben die Menschen, bei denen sie lebten, ihre Nahrung mit ihnen geteilt. Und das war eben nicht immer Fleisch. Denn das hatten viele Hundebesitzer in der Vergangenheit nicht oft zur Verfügung. Kartoffeln, Reis, Brot und Nudeln gehörten dagegen zu den Grundnahrungsmitteln und diese enthalten Kohlenhydrate. Hunde sind somit bereits seit Jahrhunderten gewohnt, diese zu fressen, zu verdauen und zu verwerten. Wir beantworten Dir alle Fragen, die zu diesem Thema wichtig sind.

Kohlenhydrate stecken nicht nur in Getreide, sondern auch in Obst und Gemüse. Sie sind Energielieferanten, die auch Hunde hervorragend mit Energie versorgen können. Das gilt vor allem für Nahrungsmittel, die Mehrfachzucker enthalten und wichtige Ballaststoffe liefern.

Dabei handelt es sich um aneinander gekettete Zuckermoleküle. Diese lassen sich in Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker unterscheiden. Glucose ist zum Beispiel ein Einfachzucker, Stärke gehört zu den Mehrfachzuckern. Um aufgenommen zu werden, müssen komplexe Zuckermoleküle vom Organismus zunächst im Verdauungstrakt in kleinere Bausteine zerlegt werden. Dafür wird etwas Zeit benötigt, wodurch der Blutzuckerspiegel langsamer und weniger stark ansteigt. Dies ist in der Regel gesünder für den Körper. Wird jedoch schnell Energie benötigt, können auch Einfachzucker hilfreich sein. Da unverarbeitete Lebensmittel meist höhere Anteile an Mehrfachzuckern liefern als stark prozessierte Lebensmittel, werden durch deren Verzehr auch Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe aufgenommen. Dies macht Nahrungsmittel mit Mehrfachzuckern in den meisten Fällen gesünder. 

Die Zuckermoleküle unterscheiden sind zudem in ihrer Struktur.

Es gibt drei Haupttypen bei den Kohlenhydraten:

  • Zucker (Mono- und Disaccharide)
  • Stärke
  • Ballaststoffe
Die Frage, ob Kohlenhydrate für Hunde schlecht oder gesund sind, geht mit der Frage einher, ob bei ihnen eine Kohlenhydratverdauung und –verwertung funktioniert. In den letzten Jahren hat sich die Meinung verbreitet, dass Kohlenhydrate – vor allem aus Getreide – schlecht für Hunde seien, weil sie diese nicht (gut) verdauen und verwerten können. Die Antwort darauf sind augenscheinlich die zahlreichen Sorten an getreidefreiem Hundefutter. Auch von Futtermittelallergien und Intoleranzen ist die Rede, die Hundebesitzer natürlich verunsichern.
 
Die Kritik an Getreide und damit an Kohlenhydraten für Hunde ist meist sehr pauschal. Da Getreide für die meisten Hunde eine hervorragende Energiequelle darstellt, ist eine differenzierte, tierindividuelle Betrachtung notwendig. Ja, es gibt seit einigen Jahren vermehrt Tiere, die auf Weizen und andere Getreidesorten mit Unverträglichkeit oder Allergie reagieren. Und genau für diese sind die getreidefreien Hundefuttersorten entwickelt worden. Hunde sind jedoch nachweislich häufiger allergisch auf tierische Proteinquellen, wie Geflügel oder Rind, als auf eine Kohlenhydratquelle.
 
Grundsätzlich können sie wie wir Menschen auf jeden Bestandteil ihres Futters mit einer Unverträglichkeitsreaktion, wie z. B. Durchfall, reagieren. Bei Getreide kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen kommen, da es häufig in Hundefuttern als Energiequelle eingesetzt wird. Je mehr Hunde mit einer bestimmten Zutat in Berührung kommen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der ein oder andere Hund im Laufe der Zeit eine Unverträglichkeit entwickelt. So kommt es auch vermehrt zu den Unverträglichkeiten gegenüber tierischen Proteinquellen. Des Weiteren werden für Billigfutter oft minderwertige Getreideteile wie etwa Spelzen verwendet und diese sind für Hunde sehr schwer verdaulich und nicht gut verträglich.

Doch es ist nicht so, dass die Vierbeiner grundsätzlich keine Kohlenhydrate vertragen. Sie können diese verdauen und diese können einen wertvollen Beitrag zu ihrer Ernährung leisten.

Die Fakten:

  • Obgleich Fleischfresser, nehmen auch Wölfe mit ihren Beutetieren Kohlenhydrate auf, die sich in deren Verdauungstrakt aus Obst, Gemüse und Getreide befinden.
  • Bei Beutemangel weicht der Wolf auch auf pflanzliche Nahrungsquellen aus.
  • Durch die Domestizierung kamen kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel schon vor vielen Jahren in die Ernährung von Hunden.
  • Kohlenhydrate stecken nicht nur in Getreide, sondern auch in Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst. Alles sinnvolle Ergänzungen für eine ausgewogene Hundeernährung und Bestandteile von Hundefutter.
  • Ballaststoffe, ein Kohlenhydrattyp, sind wichtig für eine gesunde Darmtätigkeit. Diese kommen nicht in Fleisch vor, sondern in Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst.
  • Stärke können Hunde tatsächlich nicht direkt verwerten. Dafür muss sie aufgeschlossen sein. Stärkehaltige Nahrungsmittel müssen für die Vierbeiner daher verarbeitet und zum Beispiel gekocht werden.

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Jein. Die Vierbeiner können ihre Energie auch aus anderen Quellen beziehen. Dafür benötigen sie Kohlenhydrate nicht zwangsläufig. Es reichen auch Eiweiße und Fette.

Für sehr sportliche Hunde oder solche, die aus anderen Gründen wie Trächtigkeit viel Energie benötigen, sind Kohlenhydrate als Energielieferanten empfehlenswert. Zum einen liefern sie die Energie direkt. Zum anderen entstehen im Hundekörper harnpflichtige Abbauprodukte, wenn dieser zur Energiegewinnung aus Proteinen Glucose (wichtige Energiequelle für das Gehirn) macht. Diese muss die Fellnase ausscheiden, weil sie sonst seine Gesundheit belasten würden.

Darüber hinaus liefern bestimmte Kohlenhydrate wertvolle Ballaststoffe, welche die Verdauung erleichtern. Hat ein Hund Probleme damit, sind auch dann Kohlenhydrate in seiner Ernährung sinnvoll.

Fragst Du Dich jetzt, welche Kohlenhydratlieferanten Dein vierbeiniger Freund in welcher Form fressen darf? Sollst Du im Nudeln und Reis füttern? Darf Dein Hund Kartoffeln fressen? Und Kartoffelschalen? Was ist mit Hülsenfrüchten? Welches Obst und Gemüse ist für ihn gesund? Keine Sorge! Wir haben Dir eine übersichtliche Auflistung zusammengestellt.

 

Kohlenhydrate für Hunde: Liste mit allen gesunden Kohlenhydratlieferanten

  • Kartoffeln: nur gekocht, Keime und grüne Stellen sowie die Kartoffelschale immer entfernen wegen des Gehalts an giftigem Solanin
  • Reis: nur gekocht, leicht verdaulich und gut verträglich, sinnvoll bei Magen-Darm-Beschwerden
  • Nudeln: nur gekocht, aldente ist nicht gekocht genug
  • Gemüsemais: enthält viel Zucker, daher besser nur kleine Mengen
  • Getreide wie Hafer, Gerste, Dinkel
  • Hirse
  • Haferflocken
  • Quinoa
  • Amaranth
  • Maniok
  • Topinambur
  • Buchweizen: kann zu hohen Leberwerten führen! Nicht für alle Hunde geeignet
  • Kichererbsen: nur gekocht
  • Linsen: nur gekocht
  • Grüne Bohnen

Die besten Obst- und Gemüse-Kohlenhydratlieferanten für Hunde:

  • Fenchel
  • Karotten: am besten gekocht, weil sie so besser zu verdauen sind
  • Äpfel: ohne Kerne und Stiel
  • Birnen: ohne Kerne und Stiel
  • Beeren

Faustregel

Um dir leichter zu merken, welche Kohlenhydratquellen Du für deinen Hund kochen solltest, gibt es eine ganz einfache Regel: Was für den Menschen gekocht werden sollte, sollte auch für den Hund gekocht werden. Auch Du würdest Dinkel, Kartoffeln, Mais & Co eher nicht ungekocht essen, also sollte auch Deine Fellnase sie nicht roh serviert bekommen.

Außerdem: Verfüttere neue Lebensmittel erst einmal in kleinen Mengen an Deinen Vierbeiner, um seine individuelle Verträglichkeit zu testen.

Du kannst Deinem Hund die Kohlenhydratquellen in verarbeiteter Form als Snacks zwischendurch verfüttern. Achte aber darauf, dass Du ihm nicht zu viel gibst und seine Tagesration entsprechend reduzierst. Möchtest Du sein Futter selbst zusammenstellen, informiere Dich bei Tierernährungsexperten oder Tierärzten, welche Mengen Du Deinem Hund an Kohlenhydraten geben solltest.

Wenn Du Deinen Hund artgerecht mit allem versorgen möchte, was er braucht, ist ein hochwertiges Hundefutter die einfachste Lösung. Achte darauf, dass es sich um ein Alleinfuttermittel handelt. Dann musst Du Deinem vierbeinigen Freund nichts mehr zusätzlich füttern. Die Rezeptur ist so abgestimmt, dass er alle notwendigen Nährstoffe erhält. Sie sind mit Tierernährungsexperten entwickelt und auf die Bedürfnisse sowie Ernährungsgewohnheiten der Vierbeiner abgestimmt. Für ein wenig Abwechslung zwischendurch kannst du gesunde Futtertoppings für Deinen Liebling ergänzen.

Schau Dir auch mal die Zutatenliste des Hundefutters an. Dort wirst Du neben Fleisch verschiedene pflanzliche Inhaltsstoffe lesen von Kartoffeln und Reis über Erbsen und rote Linsen bis hin zu Rüben- und Apfelfasern sowie Chicorée-Wurzeln.

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Getreidefreies Hundefutter ist dafür die Lösung. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Futter für den Hund gar keine Kohlenhydrate enthält. Handelt es sich um eine ausgewogene Rezeptur, gehören pflanzliche Nahrungsmittel wie Erbsen, Rüben, Äpfel und Himbeeren zu den Zutaten. Und diese liefern dem Hund Kohlenhydrate in verschiedener Form.

Darüber hinaus ist Getreide als primärer Kohlenhydratlieferant durch einen anderen ersetzt. In den meisten Fällen handelt es sich um Kartoffeln, Süßkartoffeln, Tapioka, Erbsen oder Linsen.

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Fütterst Du ein hochwertiges Alleinfuttermittel, musst Du Dir um die richtige Kohlenhydratmenge für Deinen Hund keine Gedanken machen. Die Menge aller Inhaltsstoffe ist auf die Bedürfnisse der Vierbeiner entsprechend ausgerichtet.

Grundsätzlich sollten Kohlenhydrate neben Proteinen den Hauptbestandteil der Hundefütterung ausmachen. Ihre Menge liegt bei rund 35 - 45 Prozent.

Darüber hinaus ist abgesehen von der Menge bei den Kohlenhydraten für Hunde entscheidend, dass es sich um gesunde Varianten handelt. Zucker (Mono- und Disaccharide) liefern dem Vierbeiner zwar schnell Energie, sorgen aber dadurch für einen sehr schnellen und hohen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Durch den schnellen Abfall des Blutzuckerspiegels bekommt der Hund relativ schnell wieder Hunger. Zudem sind die gesundheitlichen Probleme, die durch einen hohen Zuckerkonsum entstehen, bei Menschen und Hunden durchaus vergleichbar.

Wichtig sind dagegen komplexe Kohlenhydrate, die sogenannten Mehrfachzucker. Dazu gehören Stärke und Ballaststoffe. Im Green Petfood Hundefutter sind folgende stärkehaltige Nahrungsmittel enthalten:

  • Kartoffeln (normalerweise gut verträglich)
  • Reis (meistens problemlos verträglich)
  • Erbsen (individuelle Unverträglichkeit möglich)
  • Rote Linsen

Als Ballaststoffquellen dienen:

  • Rübenfaser
  • Johannisbrotmehl
  • Apfelfaser
  • Gemahlene Chicorée-Wurzel
  • Flohsamenschale

Expertenwissen: Unter- und Überversorgung mit Kohlenhydraten

Ist die Kohlenhydratmenge von Fellnasen gering, ist das in den meisten Fällen kein Problem. Ihr Körper kann auch aus Proteinen und Fetten die benötigte Energie gewinnen. Es könnte lediglich passieren, dass die Tiere an Gewicht verlieren.

Im umgekehrten Fall sind die Folgen schwerwiegender. Bekommt ein Hund zu viele Kohlenhydrate, werden sie im Körper in Fettdepots gespeichert. Dadurch bekommt er Übergewicht. Dies steht jedoch im Zusammenhang mit seiner Aktivität. Ist Dein Hund ein kleiner Faulpelz, dann sollte er ein Futter mit weniger Energie – also mit weniger Fett oder Kohlenhydraten – bekommen. Es ist also wie bei uns Menschen auch.

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Seit vielen Tausend Jahren stehen sie auf ihrem Speiseplan. Ob Kartoffeln, Getreide oder Reis – diese Kohlenhydratquellen haben früher die Menschen an ihre Hunde verfüttert. Es gab schließlich kaum Alternativen. Noch heute machen diese Kohlenhydratquellen neben Fleisch den Hauptbestandteil der Hundefütterung aus – inzwischen in Form von industriell hergestelltem Hundefutter. Als Alleinfuttermittel ist es auf die Bedürfnisse der Tiere perfekt abgestimmt und versorgt sie mit allem, was sie brauchen.

In der jüngsten Vergangenheit ist jedoch Getreide als üblicher Kohlenhydratlieferant in der Hundeernährung in Verruf geraten. Und damit auch die Kohlenhydrate. Das liegt daran, dass Weizen und andere Getreidesorten Unverträglichkeiten und Allergien bei Hunden auslösen können. Die Lösung für die betroffenen Tiere ist getreidefreies Hundefutter.

Trotzdem bedeutet das nicht, dass Kohlenhydrate in der Ernährung dieser Hunde und generell jedes Hundes fehlen sollten. In dem speziellen Futter ist lediglich kein Getreide enthalten, eine alternative Kohlenhydratquelle gibt es dennoch. Meistens sind das Kartoffeln.

Darüber hinaus sind Kohlenhydrate nicht nur in Kartoffeln, Getreide, Reis und Mais zu finden, sondern auch in Obst und Gemüse.

Auch wenn tierische Proteine für Hunde eine wichtige Rolle in ihrer Ernährung spielen, machen Kohlenhydrate Sinn, weil sie schnell und effektiv Energie liefern. Vor allem sehr aktive Tiere sowie trächtige und säugende Hündinnen profitieren von kohlenhydratreichem Futter.

Wichtig in Bezug auf die Kohlenhydrate ist, dass sie Deine Fellnase gut verträgt. Dafür gibt es jedoch eine Vielzahl an Hundefutter-Sorten, die unterschiedliche Kohlenhydratquellen beinhalten, wie beispielsweise Kartoffeln oder Reis.