geschrieben von Patricia Knecht

Nachhaltige Haustierhaltung: So geht’s!

 

Nachhaltigkeit spielt eine immer größer werdende Rolle in unserem Leben. Im Alltag auf Plastik zu verzichten, weniger Müll zu produzieren und sich selbst vegan oder vegetarisch zu ernähren sind erste Schritte, um unsere Ressourcen zu schonen. Wenn wir auf unsere Vierbeiner schauen, merken wir aber schnell, dass eine nachhaltige Haustierhaltung neue Herausforderungen mit sich bringt. Aber nicht verzagen: Wir zeigen Euch ein paar praktische Tipps für ein umweltfreundliches Leben mit Hund und Katze!

CO2 Pfotenabdruck
Verzichtest Du in Deinem Alltag bereits auf das Autofahren, Fleisch essen und nutzt auch keine fossilen Energien? Super, dann sinkt Dein CO2-Verbrauch von ca. 11 Tonnen auf ca. 5 Tonnen im Jahr – in einem Industrieland ist es jedoch kaum möglich, den eigenen CO2-Verbrauch auf Null zu bringen.
 
Mit der Tierhaltung wird Dein CO2-Verbrauch noch einmal steigen: Transportwege, Intensivhaltung der Tiere, die in Hunde- und Katzenfutter verarbeitet werden, Verpackungsmüll und mehr – mit Deinem Haustier steigt Dein CO2-Verbrauch wieder an. In einer Schweizer Studie wurde errechnet, dass ein Hund im Jahr durchschnittlich 0,95 t CO2 und eine Katze 0,38 t CO2 verursacht.

'Aber das ist doch super wenig im Vergleich zu den 11 t CO2 des Menschen', sagst Du Dir jetzt vielleicht. Aber wenn man bedenkt, dass jeder von uns laut Weltklimarat IPCC eigentlich nur rund 2,7 t CO2 pro Jahr emittieren dürfte, um die globale Erwärmung über 1,5°C bzw. 2°C gegenüber des vorindustriellen Niveaus zu verhindern, macht die Klimawirkung Deines Vierbeiners auf einmal doch einen gehörigen Anteil aus.

Wenn wir unsere Umwelt schützen möchten, sollten wir nicht bei unseren vierpfötigen Lieblingen aufhören, über Nachhaltigkeit nachzudenken. Aber keine Angst, es ist nicht schwer, umweltfreundlich mit Hund und Katze zu leben. Der CO2-Pfotenabdruck Deines Vierbeiners setzt sich grob aus drei Teilen zusammen: der Pflege, Ausstattung und dem Futter. Wir zeigen Dir, wie Du ihn in diesen Bereichen - und darüber hinaus - so richtig grün machen kannst!

1. Gebraucht kaufen & selber machen

Deinem Hund und Deiner Katze ist es egal, aus welcher Saison das Spielzeug ist. Leinen, Betten, Höhlen und Co. lassen sich bei einer nachhaltigen Tierhaltung entweder gebraucht kaufen oder ganz einfach selber machen. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, dass Dein Vierbeiner wieder etwas Neues braucht, gehe doch einfach mal unsere Konsumpyramide durch. Nehmen wir mal an, Ihr wollt Euch ein neues Spielzeug für Euren Liebling kaufen.
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  1. So einfach und so sinnvoll – nutze, was Du bereits besitzt! Vielleicht liegt Euer Vierbeiner ja schon in einem reinsten Kuscheltier-Paradies und ist super happy. Nur Euer Kopf sagt, dass Ihr unbedingt was Neues braucht.⠀
  2. Repariere – Nähkästchen rauskramen und das lose Beinchen wieder annähen. Euer Vierbeiner wird das Spielzeug dennoch innig lieben!
  3. Wenn Ihr den Gegenstand wirklich noch nicht besitzt, fragt Euch: Kann ich es nicht auch ausleihen? Bei Spielzeug für den Vierbeiner vielleicht ein wenig schwierig, denn sonst gibt es nach der Zurückgabe vielleicht große Kulleraugen Zuhause, aber bei vielen anderen Kaufentscheidungen ist das eine gute Alternative.⠀
  4. Tausche zum Beispiel Spielzeug mit anderen Tierbesitzern. Bei gut durchgekauten Spielzeugen mit Eigengeschmack nicht so einfach, aber so ein heiß gewaschener Kong oder eine Spielangel für Katzen ist super tauschbar.⠀
  5. Kauft gebraucht und gebt Gegenständen eine zweite Chance.
  6. Vieles lässt sich auch selbst herstellen – das macht Spaß und ist nachhaltig. Hier findet Ihr zum Beispiel tolle DIY-Ideen für Katzenspielzeug oder gleich dort haben wir einige Spielideen für Euren Hund zusammengefasst.
  7. Kauft neu und greift dabei auf faire, ökologische und regionale Anbieter zurück.⠀

Ein Katzenhäuschen kannst Du beispielsweise aus einem alten Karton gestalten – in unserem FairCat Probierpaket findest Du ein Katzenhäuschen aus FSC-Pappe, dass Du individuell gestalten kannst und Deine Katzen lieben werden!

Für Deinen Hund bietet sich unser Stoffbär Rüdiger an – dieser ist aus recycelten Naturmaterialien und ist besonders robust und unempfindlich. Die beste Voraussetzung für langen und nachhaltigen Spielspaß!

Hast Du schon einmal überlegt, welche Aktivitäten bei Dir und Deinem Vierbeiner im Alltag sonst noch so anfallen? Da kommen so einige Dinge zusammen! Hier sind einmal vier Denkanstöße, wie Du und die Fellnase noch nachhaltiger leben können.

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Fellwechsel unterstützen & Tierhaare entfernen

Zwei Mal im Jahr verlieren Hunde und Katzen ihr Fell, um ihren Wärmehaushalt zu regulieren und sich den Temperaturen anzupassen. Durch regelmäßiges Bürsten kannst Du Deinen Liebling beim Fellwechsel unterstützen, zum Beispiel mit Kämmen oder Bürsten aus Bambus oder heimischen Hölzern. Tierhaare sind Dein Glitzer? Das ist doch super. Falls Du die Andenken an Deinen Vierbeiner aber einmal entfernen möchtest, musst Du nicht unbedingt zur Fusselrolle mit beschichtetem Papier greifen: Nimm einfach einen alten Garten- oder Haushaltshandschuh oder eine Strumpfhose, um die Haare zu entfernen! Wenn Du damit über Deine Möbel und Kleider gehst, kannst Du die Haare dank der statischen Aufladung leicht abnehmen. Im Anschluss lässt sich daraus übrigens super ein Filzball machen, der dann wiederum für mächtig Spielspaß sorgen kann!

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Nachhaltig die kleinen und großen Geschäfte beseitigen

Um unnötigen Plastikmüll zu vermeiden, nutze praktische Papptüten oder biologisch abbaubare Kotbeutel für die Hinterlassenschaften Deines Hundes. Wenn Deine Katze ein Stubentiger ist, hat das tägliche 'Geschäft' einen großen Anteil an ihrer Klimawirkung. Halte am besten nach einem Katzenstreu Ausschau, welches auf schnell nachwachsende Materialien wie Holz oder Mais setzt. Bei der Katzenschaufel kannst Du ebenso darauf achten, dass sie nicht aus Plastik besteht.

Achtung: Zwar könnt Ihr beim Material zur Beseitigung der Hinterlassenschaften auf nachhaltige Materialien setzen, dennoch gehören die Hinterlassenschaften Eurer Vierbeiner weder auf den Kompost noch in die Biotonne, sondern in den Restmüll.

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Dein Vierbeiner muss zum Tierarzt?

Wenn es Deinem Vierbeiner schlecht geht oder Du gewissenhaft und regelmäßig seinen Gesundheitszustand prüfen möchtest, wirst Du über kurz oder lang beim Tierarzt vorstellig werden.

Hast Du schon einmal überlegt, den Besuch beim Tierarzt mit einer Gassirunde zu verbinden? Wenn Du auf eine Autofahrt verzichtest, tust Du nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern oft auch dem Vierbeiner. Nicht alle Fellnasen fahren gerne Auto, sondern verbinden mit dem fahrbaren Untersatz gleich den Besuch beim Doktor. In vielen Fällen lässt sich sogar ein stressiger Tierarztbesuch vermeiden. Mittlerweile gibt es Onlineplattformen wie Pfotendoctor, die virtuelle Sprechstunden anbieten. Das ist eine richtig tolle Ergänzung zur Sprechstunde in der Praxis, da die Tiere ganz in Ruhe in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Viele Probleme können so gelöst werden - ganz ohne weiteren Arztbesuch im Anschluss!

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Unterstütze Deinen Vierbeiner mit einfachen Hausmitteln

Hier noch ein Cremchen, da noch ein Ölchen. Ähnlich wie bei uns Menschen können wir auch unsere Vierbeiner in gesundheitlichen Belangen mit vielen Mitteln unterstützen. Allerdings müssen diese Produkte nicht immer gleich gekauft werden!

Pfotensalbe für wunde Wintertatzen könnt Ihr ganz einfach aus natürlichen Zutaten selbst herstellen. Damit schützt Ihr nicht nur Eure Vierbeiner, sondern tut auch noch der Umwelt etwas Gutes! Ihr braucht dazu nur wenige Zutaten und das Rezept ist super schnell gemacht: Hier entlang!

3. Das Futter umstellen, um CO2 Emissionen zu reduzieren

Den größten Hebel können wir beim Futter bewegen: Dies macht bei der Katze 52 % der Klimawirkung aus, bei dem Hund sind es sogar 63 %. Ein Grund mehr, weshalb Du beim Futter einen Unterschied machen solltest. Denn dort hast Du es selbst in der Hand, ob Du CO2-positives, CO2-neutrales Futter oder ein Futter mit hoher CO2-Bilanz aussuchst.
 
Das gängige Tierfutter beinhaltet Fleisch aus der Intensivhaltung. Dabei entstehen pro Jahr unzählige Tonnen an CO2, die sich natürlich auch auf Deine CO2-Bilanz auswirken. Eine nachhaltige Alternative für Deinen Hund ist vegetarisches Hundefutter oder Hundefutter aus Insektenproteinen. Während Rinder rund 8 kg Futter pro kg bei der Fleischproduktion verbrauchen, sind es bei Insekten hingegen nur 2 kg. Gute Nachrichten – auch für unsere Samtpfoten gibt es das Futter aus Insektenproteinen!
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Von der Rohware bis zum Napf versuchen wir, die CO2-Emissionen unseres nachhaltigen Schmauses durch alternative Proteine, regionale Lieferanten und eine ökoeffiziente Produktion so klein wie möglich zu halten. Gänzlich vermeiden können wir den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid aber nicht. Aus diesem Grund kompensieren wir unsere restlichen Emissionen mit dem Klimaschutzprojekt Ntakata Mountains von Carbon Tanzania - und das zu 125 %!

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4. Gleiche Deine unvermeidbaren CO2 Emissionen aus!

Diese Art von Ausgleich kannst Du natürlich auch alleine für Dich nutzen. Denn auch wenn Du unsere klimapositiven Produkte kaufst, wird Deine persönliche CO2-Bilanz noch immer nicht bei null sein. Natürlich kannst Du Dir ebenfalls ein nachhaltiges Projekt aussuchen und Deine unvermeidbaren CO2-Ausgleich bezahlen - hier gibt es mittlerweile ein paar Anbieter, die man aber stets auf Seriösität überprüfen sollte. Wichtig hierbei: Ein CO2-Ausgleich ist kein Freifahrtsschein für umweltschädliches Verhalten. Nachhaltigkeit im Alltag ist wichtig – da sich jedoch CO2 Emissionen nicht gänzlich vermeiden lassen, ist diese Art eine gute Möglichkeit, um die Umwelt zu schützen und sich gegen den Klimawandel stark zu machen.

Du hast sicher gemerkt: Nachhaltige Tierhaltung benötigt einiges an Recherche und Vorarbeit. Ist aber möglich! In den Industrieländern wirst Du nie ganz nachhaltig und emissionsfrei leben. Versuche Dich dennoch im Alltag immer nach Alternativen umzuschauen, beim Tierfutter auf CO2-neutrale und klimapositive Produkte zu setzen und bei den Spiel- und Schlafmöglichkeiten Deiner Vierbeiner viel gebraucht zu kaufen oder selber zu machen. Wie in allen Bereichen Deines Lebens muss Nachhaltigkeit auch bei Deiner Tierhaltung Stück für Stück in Deinen Alltag integriert werden – aber wir sind uns sicher: Du bist bereits auf dem besten Wege zu einer nachhaltigen Tierhaltung!