geschrieben von Leonie Eisenträger

Wenn der Hund zu dünn ist | Fragen und Antworten zum Untergewicht bei Hunden

 

Machst Du Dir Sorgen, um die Gesundheit deines Hundes und denkst, dass Dein Hund vom Fleisch fällt? Durch bloßes Anschauen lässt sich Untergewicht nicht unbedingt feststellen. Wir erklären Dir in diesem Artikel, woran Du erkennst, ob Dein Hund wirklich zu dünn ist, welche Ursachen möglicherweise dahinter stecken und wie Du dem Untergewicht langfristig entgegenwirken kannst.

Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es nicht, jedoch wird das Idealgewicht eines Hundes anhand verschiedener Kriterien (z. B. Rasse, Größe, Alter, Muskelanteil und Fellbeschaffenheit) festgelegt. Rassespezifische Gewichtsangaben sind Durchschnittswerte und dienen der groben Orientierung. Im Allgemeinen kannst Du an folgenden Anzeichen feststellen, ob Dein Hund zu dünn ist:

  • stark hervorstehende Rippen- und Hüftknochen
  • sichtbar eingefallener Bauchbereich
  • dünnes, stumpfes Fell mit auffallenden Lücken

Um eine eindeutige Antwort zu erhalten, ob Dein Hund tatsächlich an Untergewicht leidet und Handlungsbedarf besteht, solltest Du ihn von Deinem Tierarzt untersuchen lassen.

Woher weiß ich ob mein Hund zu dünn ist?

Bloßes Anschauen reicht nicht aus, um einzuschätzen, ob Dein Vierbeiner zu dünn ist. Mithilfe des BCS (Body Condition Score) kannst Du durch das Abtasten Deines Hundes Taille, Rippen und Fettpolster beurteilen. Der BCS wird auf einer Punkteskala von 1 bis 5 vergeben. Hier erfährst Du, was genau welcher Score bedeutet:

Hinweis: Die Verwendung des BCS-Systems ist bei wachsenden Hunden nur sehr eingeschränkt möglich. Vorsicht ist bei Tieren geboten, die über ein dichtes und/oder langes Fell verfügen.

  • BCS 1: Die Knochen Deines Hundes (vor allem Rippen und Rückenwirbel) treten stark hervor. Hat Dein Vierbeiner kurzes Fell, kannst Du sie nicht nur spüren, sondern auch sehen. Die Taille erscheint von oben betrachtet sehr eingefallen. Muskeln oder Fettpolster? – Fehlanzeige! Dein Hund ist viel zu dünn.
  • BCS 2: Auch hier stehen die Knochen Deines Hundes (vor allem bei kurzem Fell) sichtbar hervor. Über den Rippen kannst Du eine dünne Fettschicht ertasten. Die Taille Deines Hundes wirkt eingezogen. Deine Fellnase hat Untergewicht.
  • BCS 3: Die Wirbel, Rippen und Knochen Deines Hundes kannst Du beim Abtasten deutlich spüren. Trotz der dünnen Fettschicht an den Rippen kannst Du diese ohne Probleme zählen. Die Taille ist sichtbar und wohlgeformt – Dein Hund hat Idealgewicht!
  • BCS 4: Du kannst die Knochen Deines Hundes kaum noch spüren. Seine Rippen sind von einer Fettschicht bedeckt, die das Zählen unmöglich macht. Betrachtest Du Deinen Hund von oben, ist die Taille kaum zu erkennen. Dein Hund ist übergewichtig und sollte abspecken!
  • BCS 5: Die Rückenwirbel, Knochen und Rippen Deines Hundes sind nicht mehr spürbar. Die Taillie ist nicht erkennbar. Selbst Brust, Rücken und Schwanzansatz sind von Fettpolstern überzogen. Dein Hund ist adipös (fettleibig)! Du solltest ihn dringend auf Diät setzen.

Mit dem BCS lässt sich die körperliche Verfassung Deines Hundes zuverlässiger einschätzen als nur anhand seines Körpergewichts. Hast Du einen langhaarigen Vierbeiner, gestaltet sich die Bewertung mithilfe des BCS ggf. schwieriger. Ertaste seine Knochen, Wirbel und Rippen und streiche sein Fell zurück, sodass Du die Taille sehen oder zumindest spüren kannst.

Wenn Du unsicher bei der Einschätzung bist, kontaktiere Deinen Tierarzt. Dieser kann Dir auch bei der Erstellung eines Ernährungsplans helfen, damit Dein Hund schon bald sein Idealgewicht hat!

Gerne unterstützen wir dich bei der Auswahl eines geeigneten Hundefutters für deine Fellnase. 

Um seinen täglichen Kalorienverbrauch auszugleichen, muss Dein Hund die entsprechende Energie durch seine Nahrung aufnehmen. Wenn er diese Menge überschreitet, nimmt Dein Vierbeiner zu. Zu Untergewicht kommt es, wenn er mehr Energie verbraucht, als er zu sich nimmt.

Parasitenbefall

Darmparasiten wie Würmer und Giardien entziehen dem Körper Deines Hundes essenzielle Nährstoffe. Dadurch kommt es zu einem Nährstoffmangel, den Du z. B. an Fell- und Hautproblemen erkennen kannst. Trotz ausgeglichener Energiebilanz nimmt Dein Hund stetig ab. Damit er bald wieder Idealgewicht hat und ihm keine gesundheitlichen Folgen des Parasitenbefalls drohen, solltest Du Deinen Hund so schnell wie möglich von den Plagegeistern befreien.

Psychische Belastungen

Verschmäht Dein Hund sein Futter, weil er anspruchsvoll bzw. ein Mäkelfritze ist, lässt sich dieses Problem relativ einfach mit ein wenig mehr Abwechslung im Napf lösen. Psychische Belastungen und Stresssituationen (z. B. Umzug, Besitzerwechsel, weiterer Familienhund, Läufigkeit) hingegen sind ernstzunehmende Probleme, die sich negativ auf den Appetit und somit auch auf das Gewicht Deines Vierbeiners auswirken können.

In unserem Futterguide gibt es leckere Hundefutter-Toppings, die sicherlich auch mäkelige Hunde zum Fressen animieren werden:

 

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Ernährungsbedingte Ursachen - Was füttern, wenn der Hund zu dünn ist?

Auch Fütterungsfehler können zu Untergewicht beim Hund führen. Wenn Du Deinem Vierbeiner z. B. zu wenig Futter gibst, kommt es zu einem Kaloriendefizit und er nimmt ab. Minderwertiges Futter, das die Darmflora Deines Hundes schädigt, kann ebenfalls Untergewicht hervorrufen. Es verhindert somit langfristig die Nährstoffaufnahme und führt zu einem Nährstoffmangel.

Auch Allergien und Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Futtermittelbestandteilen können Durchfall und Erbrechen sowie Appetitverlust und Gewichtsabnahme zur Folge haben. Da oftmals tierische Eiweiße oder Gluten diese Reaktionen auslösen, kannst Du z. B. getreidefreies Futter und Sorten mit Insektenprotein ausprobieren, um die Allergene zu vermeiden. Ist die Unverträglichkeit dem verlangsamten Stoffwechsel im Alter geschuldet, kannst Du Deinem Hund gut verträgliches Seniorenfutter geben.

Trockenfutter-Empfehlung für deinen Vierbeiner - schmackhaftes Aufbaufutter:

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Während kurzfristige untergewichtige Phasen Deines Hundes unbedenklich sind, ist dauerhaftes Untergewicht mit einem Nährstoffmangel und schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen verbunden, z. B.:

  • geschwächtes Immunsystem
  • erhöhte Anfälligkeit für Infekte
  • gestörter Hormonhaushalt
  • verlangsamte Wundheilung
  • reduzierte Knochendichte
  • gestörter Wasserhaushalt
  • Haut- und Fellprobleme (z. B. Haarausfall)
  • Muskelabbau
  • geringe körperliche Belastbarkeit
  • Unfruchtbarkeit
  • verkürzte Lebenserwartung

Als allererstes solltest du der Ursache seines Untergewichts auf den Grund gehen. Liegt eine organische Erkrankung oder ein Parasitenbefall vor, ist eine entsprechende Therapie notwendig. Ist Dein Hund zu dünn, benötigt er in manchen Fällen ein spezielles Futter. Bei Hochleistungsfutter, das sehr energiereich ist, kann es allerdings passieren, dass dein Hund zappeliger wird und die aufgenommene Energie direkt wieder verbrennt. Daher ist es oftmals ratsam, Deinem Hund größere Mengen seines normalen Futters anzubieten. Dieses kannst Du auch durch das Anreichern mit Sonnenblumen-, Lein- oder Distelöl gehaltvoller gestalten.

Welches Futter eignet sich besonders für zu dünne Hunde?

Bei Untergewicht ist energiereiches, gut verdauliches und verdauungsregulierendes Futter hilfreich, damit Dein Hund alle Vitalstoffe optimal aufnehmen und verwerten kann. Außerdem erholt sich so der Verdauungstrakt nach Durchfallerkrankungen.

Mit protein- und fettreichem Futter ist es zudem einfacher, den Kalorienbedarf zu übersteigen, sodass Dein Hund zunimmt. Ein besonders schmackhaftes, hochwertiges Futter wirkt ebenfalls appetitanregend. Überfordere Deinen Hund in der Zunehmphase jedoch nicht, sondern unterstütze ihn mit ausreichend Ruhe, gemütlichen Spaziergängen, langen Pausen und vielen Streicheleinheiten.

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Wie kann ich meinen dünnen Hund aufpäppeln? 10 Tipps für eine gesunde Futterroutine

  1. Führe bereits im Welpenalter feste Fütterungszeiten und –orte ein. Bedenke: Welpen müssen in ihrer Wachstumsphase häufiger essen als erwachsene Hunde.
  2. Gönne Deinem Hund genug Ruhe beim Fressen, um Ablenkungen und hektisches Schlingen zu vermeiden.
  3. Füttere nur zimmerwarme Nahrung. Ist das Futter zu kalt, schmeckt es Deinem Hund nicht und kann zu Verdauungsbeschwerden führen.
  4. Wenn Dein Vierbeiner von Natur aus wenig frisst, kannst Du ihm Anreize schaffen, indem Du ihn aus der Hand fütterst oder die Nahrung versteckst und Spuren damit legst.

 

5. Sind Zahnprobleme der Auslöser für die Appetitlosigkeit Deines Hundes, sollten diese medizinisch behandelt werden. In der Zwischenzeit kannst Du sein Futter für ihn pürieren.
6. Steigere behutsam die Futtermenge, um den Organismus Deines Hundes nicht zu überfordern und Verdauungsbeschwerden zu vermeiden. Gib ihm mehrere Tage lang ein Drittel der empfohlenen Menge und vergrößere dann stetig die Ration, bis Dein Vierbeiner die „normale“ Portion schafft.
7. Ein oder zwei Mahlzeiten am Tag reichen für einen erwachsenen Hund aus. Zu viele Snacks zwischendurch strapazieren die Verdauung unnötig und können dazu führen, dass dein Hund später nicht mehr fressen will.
8. Spezialfutter, das viel Energie liefert und wichtige Nährstoffe enthält, kann bereits in kleinen Mengen beim Aufpäppeln helfen.
9. Ist Dein Hund zu kraftlos, um feste Nahrung zu sich zu nehmen, kontaktiere deinen Tierarzt und sprich mit ihm über die Möglichkeit einer Futterspritze oder Aufbaufutter für deinen Hund.
10. Peppe das Futter deines Hundes mit leckeren Toppings auf, um seinen Appetit anzuregen! Achte dabei unbedingt darauf, dass die enthaltenen Zutaten gut verträglich sind. Anregungen und Rezeptideen findest du in unserem neuen Futterguide.

Du als Hundebesitzer kannst ein paar einfache Regeln befolgen, um den natürlichen Appetit Deines Lieblings anzuregen, z. B.:

  • einmal bis zweimal am Tag (am besten morgens) füttern
  • ausgedehnte Pausen zwischen den Mahlzeiten einräumen
  • Futter mit leckeren Toppings aufpeppen
  • ein hochwertiges Hundefutter wählen, das nicht nur den Magen füllt, sondern auch alle wichtigen Nährstoffe enthält
  • keine Essensreste oder Leckerlis zwischendurch geben
  • gelegentlich Lein- oder Distelöl unter das Futter mischen

Sicher erscheint es zunächst verlockend, Deinem Mäkelfritzen kleine Snacks zwischendurch zu gönnen, damit er überhaupt etwas frisst. Doch leider schädigt diese Maßnahme langfristig die Darmflora Deines Hundes und sorgt dafür, dass sein Organismus die Nahrung nicht mehr optimal verwerten kann. Die Folge: Dein Vierbeiner nimmt weiter ab.

Um Deinen Hund wieder aufzupäppeln, ist es zunächst wichtig, der Ursache seines Untergewichts auf den Grund zu gehen. Je nach Auslöser solltest Du so schnell wie möglich handeln, wenn Dein Hund zu dünn ist. Am besten wählst Du gemeinsam mit Deinem Tierarzt eine passende Behandlungsmethode und lässt ggf. einen Ernährungsplan erstellen. Wenn Du unsere Tipps befolgst, kannst Du auch langfristig dem Untergewicht Deines Vierbeiners vorbeugen.